Jungen Menschen werden Rechte vorenthalten

Artikel vom Landesjugendring NRW

Schlechte Aussichten für die Absenkung des Wahlalters bei den Landtagswahlen: Vorerst konnten sich die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen nicht auf diese Änderung der Landtagsverfassung einigen. Das sogenannte „Ausländerwahlrecht“ ist ebenfalls vom Tisch. Der Landesjugendring NRW reagiert empört und will u.a. mit U18-Wahlen den Interessen junger Menschen in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen.
„Wir haben kein Verständnis dafür, dass jungen Menschen unter 18 Jahren das Recht zu wählen weiterhin verwehrt wird“, äußert sich Sarah Primus, Vorsitzende des Landesjugendrings NRW. „Sowohl die Erfahrungen der Jugendforschung als auch die der Praxis zeigen, dass junge Menschen nicht weniger als Erwachsene in der Lage sind, ihre Entscheidungen sachlich und dem Gegenstand angemessen zu treffen. Es gibt kein Argument, ihnen das per Verfassung zustehende Wahlrecht weiterhin vorzuenthalten.“
U18-Wahl als Element der politischen Bildung
Der Landesjugendring NRW kündigt an, für die Landtagswahlen 2017 „U18-Wahlen“ durchzuführen. Hier können alle Menschen bis 18 Jahre eine Woche vor der Wahl ihre Stimme abgeben. Die U18-Wahl zeigt, dass junge Menschen sehr wohl in der Lage sind, eine sinnvolle Wahl zu treffen, und ist ein Element der politischen Bildung.
Wahlrecht für junge Migrant/innen als Teil der UN-Kinderrechtskonvention
Der Landesjugendring NRW setzt sich gemeinsam mit dem Landesintegrationsrat und vielen weiteren Partner/innen dafür ein, dass im Sinne einer einmischenden Jugendpolitik junge Menschen in die politischen Entscheidungen einbezogen werden, wie es auch die UN-Kinderrechtskonvention vorschreibt. Die Konvention beinhaltet zudem das Verbot von Diskriminierung. Nicht nur hieraus leitet sich für den Landesjugendring NRW die Notwendigkeit ab, dass EU-Bürger/innen das Wahlrecht auf Landesebene erhalten und auch Nicht-EU-Bürger/innen dort wählen dürfen, wo sie wohnen und leben.
Mit der Initiative „umdenken – jungdenken! Frische Ideen für NRW“ werden zusammen mit jungen Menschen und ihren Verbänden konkrete Forderungen, Ideen und Konzepte erarbeitet, wie junge Menschen in der Politik besser berücksichtigt werden können. Mehr Informationen finden Sie auf www.umdenken-jungdenken.de .