Landesjugendringe schockiert über hohen Zuspruch für die AfD

Artikel vom Landesjugendring NRW

Die Landesjugendringe in Deutschland werten den hohen Zuspruch für die rechtspopulistische AfD als dringende Warnung an die demokratischen Parteien und an die Zivilgesellschaft, sich mit den demokratie- und menschenfeindlichen Positionen der AfD sehr kritisch auseinanderzusetzen. Nicht wenige der Protagonisten der AfD aus rechtsextremistischen Zusammenhängen sind im Wahlkampf immer wieder durch rassistische, fremdenfeindliche und nationalistische Sprüche aufgefallen. Solche Haltungen werden von den Jugendverbänden und Jugendringen in Deutschland nicht akzeptiert.
Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus und Rechtsextremismus werden entschieden abgelehnt. Jugendverbände und Jugendringe stehen zu einer offenen, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft. Dies bildet die Grundlage der wertorientierten Bildungsarbeit der Jugendverbände. Diese Bildungsarbeit, inner- und außerhalb der Schule muss früh ansetzen, die Beteiligung von jungen Menschen sichern und so zu selbstbestimmtem Handeln befähigen.
„Die erschreckend hohe Zustimmung für die AfD in Sachsen-Anhalt ist auch das Ergebnis des sozialpolitischen Raubbaus. Es muss endlich und kontinuierlich in Angebote für junge Menschen investiert werden. Von Verbandsarbeit über Freizeittreffs bis zu Streetwork –Jugendliche müssen die Chance haben, sich selbstbestimmt mit unseren freiheitlich-demokratischen Grundwerten auseinanderzusetzen. Wir brauchen jetzt umso mehr eine offensive demokratische Jugend- und Bildungsförderung, um in der Freizeit und in der Schule junge Menschen für Vielfalt, Humanismus und Menschrechte zu gewinnen“, so Nicole Anger, Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendrings Sachsen-Anhalt.
Die Vertreter/innen der Landesjugendringe haben sich bei ihrer Konferenz vom 14. – 15. März 2016 in Nürnberg intensiv über die Ursachen und notwendige Konsequenzen der Wahlergebnisse in Sachsen Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auseinandergesetzt. Sie fordern, die Jugendarbeit und damit die Demokratiebildung junger Menschen stärker als bisher zu fördern. Schwerpunkte müssen einmal mehr die aktive Ausgestaltung der Europäischen Union auf der Grundlage gemeinsamer demokratischer Werte sein.
Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings, über den Wahlausgang: „Was wir mit den Ergebnissen der Wahlen und dem Einzug der AfD in Länderparlamente erleben, ist in seinem Ausmaß verheerend. Es gilt umso mehr, für Integration einzutreten und gegen Fremdenfeindlichkeit aufzustehen. Dafür stand und steht Jugendarbeit.“