Jugendpolitische Zukunft gemeinsam gestalten

Landesjugendring NRW stellt Weichen für die Zukunft
Junge Menschen als gleichberechtigte Mitbestimmende in alle für sie relevanten Entscheidungsprozesse und -gremien einbeziehen: Das muss ganzheitlich in alle bestehenden Strukturen implementiert werden, forderte der Landesjugendring NRW auf seiner diesjährigen Vollversammlung am vergangenen Samstag in Duisburg. Diese stand im Zeichen der Zukunftsgestaltung der Jugendverbandsarbeit. Um die Jugendverbandsarbeit für die Zukunft zu rüsten, bedarf es neben einem dynamischen Kinder- und Jugendförderplan aus Sicht des Landesjugendrings NRW bestimmter Qualitätskriterien, um ab 2026 den Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung umzusetzen. Die Zusammenarbeit zwischen freien Trägern wie Jugendverbänden, Politik und staatlichen Institutionen muss intensiviert werden.

Der Landesjugendring NRW engagiert sich seit jeher dafür, junge Menschen sichtbarer zu machen und sie an politischen Prozessen zu beteiligen. Guter Wille reicht dafür jedoch nicht, denn Partizipation ist kein schnell umzusetzendes Wahlversprechen: Damit junge Menschen bei allen für sie relevanten Themen gleichwertig mitbestimmen können, muss dafür über Jahre hinweg eine Infrastruktur entwickelt, aufgebaut und gepflegt werden. Als zentrale Schnittstelle sieht der Landesjugendring NRW hier die kommunalen Jugendringe, die zwischen jungen Menschen und haupt- und ehrenamtlich Aktiven in der Jugendarbeit sowie Politik und Verwaltung vermitteln. Auf seiner diesjährigen Vollversammlung beschloss der Landesjugendring NRW daher ein Konzept, wie Partizipation ganzheitlich gestaltet werden kann.

Grußwort von Lorenz Bahr, Staatssekretär des MKJFGFI NRW
Lorenz Bahr, Jugendstaatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, erklärte: „Die Arbeit der Jugendverbände in Nordrhein-Westfalen ist bundesweit beispielhaft. Die Landesregierung wird Ihnen auch in Zukunft ein starker Partner sein. Wir stärken die Jugendbeteiligung. Mit dem Aktionsplan Jugendbeteiligung werden wir Maßnahmen bündeln und gemeinsam mit allen Beteiligten entwickeln. Daneben senken wir das Wahlalter auf 16 Jahre. Kinder und Jugendliche sollen aber auch vor Ort mehr als bisher mitwirken und mitentscheiden können. Wir prüfen daneben weitere Maßnahmen zur strukturellen Verankerung von Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle auch dafür danken, wie sehr die Jugendorganisationen die Familien während der Pandemie unterstützt und entlastet haben. In dieser herausfordernden Zeit haben Sie einmal mehr bewiesen, wie wichtig Ihr Engagement ist.“

Kriterien für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsförderung
Eine zukünftige Herausforderung für die Jugendverbände ist der Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung ab 2026. Die derzeitige Umsetzung der Ganztagsbetreuung ist aus Sicht der Jugendverbände defizitär. Junge Menschen dürfen beispielsweise nur teilweise mitbestimmen, welche Angebote durchgeführt oder entwickelt werden. Nicht immer begleiten qualifizierte Fachleute die Angebote und außerschulische Lernorte werden kaum genutzt. Für die Ganztagsförderung ab 2026 fordert der Landesjugendring NRW daher, Qualitätskriterien zu entwickeln, die es den Jugendverbänden ermöglichen, sich im Bereich des Offenen Ganztags engagieren zu können. Dazu zählen die gleichwertige Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit, die Berücksichtigung von Kernprinzipien der Jugendarbeit wie Partizipation und Freiwilligkeit sowie die regelmäßige Evaluation der Angebote.

Jugendpolitik gemeinsam zukunftsfähig gestalten
Für eine starke Jugendpolitik sind Austausch und Zusammenarbeit mit anderen freien und staatlichen Organisationen und Gremien im jugendpolitischen Kontext elementar. Daher sind seit jeher auf den Vollversammlungen des Landesjugendrings NRW Vertreter_innen dieser Organisationen, Gremien und Politik eingeladen. Um diesen Gästen mehr Sichtbarkeit zu verleihen und den Austausch zwischen Jugendverbänden, Politik und Institutionen zu fördern, konnten einige von ihnen sich in diesem Jahr in Form von Kurzinterviews den Anwesenden vorstellen: Mareile Kalscheuer vom LWL und Martina Leswange vom LVR, Dagmar Hanses von Bündnis90/Die Grünen, Dr. Dennis Maelzer von der SPD, Tom Brüntrup von der CDU, Regina Kluck vom Freiwilligendienst NRW sowie der Kinder- und Jugendrat NRW.

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