Das Geschäft mit der Angst – Rechtspopulismus als Herausforderung für die Migrationsgesellschaft

Artikel vom Landesjugendring NRW

Was ist Rechtspopulismus? Wie funktioniert das Geschäft mit der Angst? Was bedeutet der aktuelle Rechtsruck für die pädagogische und jugendpolitische Praxis? Diese Fragen standen am Dienstag im Mittelpunkt der Fachtagung des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW), der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Landesstelle NRW (AJS NRW) und des Landesjugendrings NRW in Kooperation mit dem LVR-Landesjugendamt.
Die Zunahme von rechter Gewalt und eine hohe Zustimmung für rechtspopulistische Parteien zeigen einen gesellschaftlichen Wandel an. Rechtspopulistische Parteien schüren – nicht nur in Deutschland – ein Klima des Hasses und der Angst. Sie agitieren, polarisieren und hetzen gegen Geflüchtete und Menschen mit Migrationserfahrung. Sarah Primus, Vorsitzende des Landesjugendrings NRW erläutert: „Der Umgang mit weitverbreiteten rechtspopulistischen Diskursen stellt pädagogische Fachkräfte vor eine enorme Herausforderung. Mit dem heutigen Fachtag möchten wir ein Forum für Diskussion und Austausch bieten.“
In einem Vortrag zum Thema Rechtspopulismus legte Hans-Peter Killguss von der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln dar, wie das „Geschäft mit der Angst“ funktioniert. Er zeigte Konsequenzen für den pädagogischen Umgang auf. In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten Christoph Alt, Pädagogischer Leiter des DGB-Jugendbildungszentrums in Hattingen, und Dr. Miriam Yildiz, Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln, mit über 100 Teilnehmenden Handlungsansätze und -strategien für die praktische Arbeit. Einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Inhalten und der eigenen Positionierung kam dabei eine besondere Rolle zu.