Jugend(verbands)arbeit und Schule gestalten Bildungslandschaften in NRW

Artikel vom Landesjugendring NRW

Wie nehmen Kinder und Jugendliche ihren Lebensraum wahr? Was möchten sie lernen und wo wollen sie mitbestimmen? Welche Perspektiven und Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Gestaltung von Bildungslandschaften? Diese Fragen standen am Dienstag im Mittelpunkt der Fachtagung „Etwas für mein Leben lernen“ in Köln. Diese veranstaltete der Landesjugendring NRW gemeinsam mit dem Landesjugendamt Rheinland, dem Landesjugendamt Westfalen-Lippe, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW. Über 100 Leitungs- und Fachkräfte der Jugendhilfe, der Jugend(verbands)arbeit sowie aus Schule und Regionalen Bildungsnetzwerken konnten die Veranstalter begrüßen.
Junge Menschen in Kommunalen Bildungslandschaften und die Bedingungen ihres Lernens und Aufwachsens standen im Focus des Fachtages. Dabei spielten sozialräumliche Entwicklungen und Strukturen ebenso eine Rolle wie Fragen, was junge Menschen für ein gelingendes Aufwachsen in NRW brauchen und welche Herausforderungen und Konsequenzen sich daraus für Kommunale Bildungslandschaften ergeben. „Wir müssen uns erst zusammensetzen, um uns dann auseinanderzusetzen“, fasste Norbert Neske-Rixius vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW die Herausforderung für die Akteure der Bildungslandschaft zusammen.
Wie nehmen Kinder und Jugendliche ihren Lebensraum wahr?
Junge Menschen zu Wort kommen lassen: Dieses zentrale Anliegen setzten die Veranstaltenden in Form einer filmischen Statementsammlung von jungen Menschen um. Reform des Schulsystems, erneuerbare Energien, Gleichberechtigung für alle, Öffnung für Flüchtlinge nannten die Jugendlichen dabei als Hauptwünsche. Die Panoramastudie „Jugendleben 2013“ der Universität Siegen lieferte zudem zentrale Erkenntnisse über die aktuellen Lebenslagen junger Menschen. Als wichtigste Herausforderungen nannte Dr. Frank Gusinde, einer der Verantwortlichen der Studie, den Umgang mit Armut und die Förderung von Partizipation.
Wie kann gemeinsame Praxis vor Ort gelingen?
Beteiligte der Kommune Essen gaben im Anschluss Einblicke in die konkrete Praxis. In einer Podiumsdiskussion erörterten sie Möglichkeiten und Chancen zentraler und dezentraler Steuerungsprozesse in der Gestaltung Kommunaler Bildungslandschaften. Erfolg versprechend ist insbesondere, wenn beide Prozesse Hand in Hand gehen.
Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Gestaltung von Bildungslandschaften?
Am Nachmittag diskutierten die Teilnehmenden die verschiedenen Themen der jungen Menschen in verschiedenen Themenrunden. Anschließend trugen sie die Ergebnisse der einzelnen Themenrunden zusammen und diskutierten den sich daraus ergebenden Handlungsbedarf für Politik und Praxis. Dabei wurde deutlich, dass von allen Beteiligten noch „Hausaufgaben“ zu erledigen sind. „Der Tag war ein Erfolg, wenn Jugendarbeit und Schule von jetzt an enger und vernetzter bei der Gestaltung von Bildungslandschaften in NRW zusammenarbeiten und dabei im Blick behalten, dass Kinder und Jugendliche die Subjekte der Bildung sind“, so Roland Mecklenburg, Vorsitzender des Landesjugendrings NRW zum Abschluss des Fachtages.

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